Hufgeschwür und Abszess
Das Pferd zeigt bei einem Hufgeschür oder einem Abszess meist eine Stützbeinlahmheit am betroffenen Bein. Es entlastet also den schmerzenden Bereich des Hufes, zum Beispiel die Trachten, und stellt das Bein stattdessen auf dem anderen Bereich ab, zum Beispiel auf der Zehe. Die Lahmheit kann gering sein, aber auch sehr stark ausgeprägt, sodass das Pferd gar nicht mehr laufen möchte.
Hufrehe
Bei einer Hufrehe leidet das Pferd meist unter starken Schmerzen, verursacht durch das Auseinanderreißen des Hufbeinträgers und die Überlastung der Sohle bzw. der Sohlenlederhaut. Das Pferd entlastet deshalb häufig die Vorderhufe, indem es sein Gewicht auf die Hinterhand verlagert und die Vorderbeine nach vorne ausstreckt.
Strahlfäule
Zu erkennen ist die Strahlfäule an einem häufig stark zersetzten Strahl, der an etlichen Stellen von Bakterien befallen ist. Vor allem die mittlere Strahlfurche leidet darunter, weshalb sie oft sehr tief ist. Entfernt man den Schmutz, der sich in den Strahlfurchen festgesetzt hat, riecht es meinst übel modrig. Schmerzen verursacht ein fauliger Strahl erst dann, wenn der Fäulnisprozess sehr tief in die mittlere Strahlfurche vorgedrungen ist und dort die Lederhaut angreift.
Sohlenlederhautentzündung
Eine Sohlenlederhautentzündung entsteht meist dann, wenn die Sohle dauerhaft überlastet und somit ihre Lederhaut übermäßig gereizt wird, vor allem dann, wenn der Huf keinen Tragrand hat. Das passiert gelegentlich nach einer Umstellung von Beschlag auf Barhuf, wenn der Tragrand dabei entfernt wird und die Sohle keine Belastung gewohnt ist. Das Pferd läuft bei einer Sohlenlederhautentzündung mit den betroffenen Hufen äußerst vorsichtig und versucht sie zu schonen.
Hufrollenentzündung
Wie im Beitrag Anatomie dargestellt, gehören zum Hufrollenkomplex die tiefe Beugesehne, das Strahlbein und der dazwischenliegende Hufrollenschleimbeutel, über den die tiefe Beugesehne bei jedem Schritt hinweggleitet. Leidet dieser Komplex aufgrund einer unphysiologischen Hufsituation unter einer dauerhaften Überlastung, dann können sich Elemente davon entzünden, vorzugsweise die tiefe Beugesehne. Das kann Schmerzen verursachen und zu einer Lahmheit führen.
Defekte Lederhaut
Leidet eine Lederhaut unter einem dauerhaft hohen Druck, dann könnte ihre Funktionalität eingeschränkt werden. Die Lederhaut ist in einem solchen Fall nicht mehr in der Lage, qualitativ hochwertiges Horn zu produzieren, stattdessen wird das Horn liquide (wässrig, transparent, geruchsneutral). Meist ist davon die Kronlederhaut betroffen, die durch den hohen Druck aufquillt und an der betroffenen Stelle an Funktionalität einbüßt. Starke Schmerzen und eine Lahmheit sind die Folgen.